Meine Aufgaben …
Den Großteil meiner Zeit verbringe ich damit den Alltag der Mädchen zu begleiten. Obwohl es mein Arbeitsschwerpunkt ist, lässt sich dies am wenigsten in Worte fassen. Von gemeinsam kochen, Unterstützung bei den Hausaufgaben geben über Uno und Volleyball spielen hin zu ernsten und albernen Gesprächen führen kann alles zu meinen Tätigkeiten gehören.
Ein fester Bestandteil meines Arbeitsalltags ist es, alle Mädchen auf ihrer Fahrt zur Schule zu begleiten. Obwohl man vielleicht auf den ersten Blick nicht meint, dass dies irgendeinen tieferen Sinn haben könnte, weil ich nicht mehr beitrage als einen Sitzplatz im Tricycle zu besetzen, habe ich trotzdem das Gefühl, dass es einen positiven Effekt hat. Einerseits nehme ich dadurch noch einmal aktiver an ihrem Alltag teil und andererseits bietet die Fahrt mit nur einigen der Mädchen täglich Gelegenheit, sich über ihren anstehenden Schultag oder andere Vorkommnisse auszutauschen.
Daneben habe ich die Möglichkeit, Aktivitäten für die Mädels anzubieten. In ihrer Freizeit spielen die Mädchen, lesen kleine Taschenromane oder quatschen. Darüber hinaus gibt es keine richtige Freizeitgestaltung wie sie bei uns in Deutschland üblich ist. Weder Hobbys außer Hause noch Verabredungen mit Freunden oder Freundinnen sind alltäglich.
Die erste Aktivität hat im September mit der Unterstützung von der Sekretärin stattgefunden. Die Mädchen haben sich Gedanken darüber gemacht was sie am jeweils anderen schätzen oder mögen und überlegten anschließend was sie an sich selber gut finden. Das Ganze wurde auf Sternen festgehalten, die nun den Flur dekorieren. Die Idee ist, dass sie sich den Stern abnehmen und anschauen können, wenn sie einmal traurig oder niedergeschlagen sind. Durch die Trennung von Vorder- und Rückseite des Sterns bleiben die persönlichen Notizen zu sich privat. Am Ende des Nachmittags haben wir noch ein lustiges Spiel gespielt bei dem alle Spaß hatten. Die Mädchen waren die ganze Zeit über mit Begeisterung dabei und ich war sehr glücklich nachdem die erste Aktivität so gut angekommen war und hatte außerdem selber viel Spaß dabei.
In den folgenden Wochen haben wir Freundschaftsbändchen zusammen geknüpft und einen Nachmittag Bananenpfannkuchen gebacken.
Beim knüpfen der Armbänder waren alle sehr eifrig dabei die Technik zu lernen und haben jeweils ein Armband für sich und eines für eine Freundin erstellt. Das Pfannkuchen backen war zwar sehr anstrengend aber hat mir gleichzeitig auch besonders viel Spaß gemacht. Es war schön zu sehen wie sehr sich alle über die leckeren Pfannkuchen gefreut haben. Als am Ende noch Teig für einen einzelnen Pfannkuchen übrig blieb wurde dieser ganz gerecht in Stücke geteilt.
Im Teilen sind die Kinder grundsätzlich bewundernswert gut. Hat eines der Mädchen eine Süßigkeit oder etwas besonderes zu essen gibt sie allen Umstehenden etwas ab. Weil alle sich so verhalten ist es oft ein buntes geben und nehmen.
Beim nächsten Mal wird es etwas über Allerheiligen und meine Versuche, Tagalog zu lernen zu hören geben!